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Eisenmangel bei Frauen und Männern – Ursachen und Symptome

Eisen ist einer der wichtigsten Mikronährstoffe für die Blutbildung und den Transport von Sauerstoff im Blut. Herrscht ein Eisenmangel, kann das viele Folgen haben. Frauen haben einen etwas höheren Eisenbedarf als Männer: 16 Milligramm pro Tag im Vergleich zu 11 Milligramm. Darüber hinaus unterscheiden sich die Ursachen von Eisenmangel zwischen Frauen und Männern. Erfahren Sie, welche Unterschiede es gibt und woran man einen Eisenmangel erkennen kann.

Ursachen von Eisenmangel bei Frauen

Von einem Eisenmangel sind Frauen häufiger betroffen. Durch die Periode verlieren sie pro Monat durchschnittlich 30 Milligramm Eisen, denn im Blut befindet sich ein Großteil des Eisens. Frauen mit starker Periode verlieren sogar über 40 Milligramm.

Darüber hinaus steigt der Eisenbedarf in der Schwangerschaft. Schwangere haben mit 27 Milligramm einen fast doppelt so hohen Tagesbedarf. Der Grund ist: Um das Baby gut zu versorgen, ist mehr Blut notwendig. Nimmt man dann zu wenig Eisen über die Ernährung auf, steigt die Gefahr für einen Mangel.

Wie kommt es zu einem Eisenmangel bei Männern?

Ein Eisenmangel bei Männern ist selten. Allerdings zeigen Studien, dass Männer vor allem im Alter schlechter versorgt sind: Forscher in Europa berechneten ab 65 Jahren ein steigendes Risiko für eine Blutarmut (Eisenmangelanämie).

Die häufigste Ursache für Eisenmangel bei Männern sind kleinste Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Sie können unter anderem auftreten bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung (Gastritis) – beispielsweise durch den Magenkeim Helicobacter pylori. Grundsätzlich kann dies aber auch der Grund für einen Eisenmangel bei Frauen sein.

Weitere Ursachen für einen Eisenmangel

Daneben gibt es weitere Gründe für einen Eisenmangel, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern vorkommen.

  • Stille Entzündungen: Herrscht im Körper ein chronischer Entzündungszustand, wird ein bestimmter Eisen-Hemmstoff produziert (Hepcidin). Ein Eisenmangel kann deshalb durch stille Entzündungen entstehen.

  • Medikamente: Einige Wirkstoffe hemmen die Eisenaufnahme. Beispielsweise senken Säureblocker bei Sodbrennen die Säureproduktion im Magen. Die Magensäure ist jedoch wichtig, um Eisen aus Lebensmitteln zu lösen.

  • Sport: Aufgrund von kleinsten Blutungen im Muskel und platzenden Blutzellen nach einem intensiven Training können Sportler Eisen verlieren. Gerade im Leistungssport kommt es häufig zu einem Eisenmangel.

  • Fleischfreie Ernährung: Fleisch liefert gut verfügbares Eisen. Deshalb haben Veganer und Vegetarier häufig niedrige Eisenwerte.

  • Kaffee, Tee, Milch und Softdrinks: Vor allem Kaffee ist als „Eisenräuber“ bekannt. Gerbstoffe aus Kaffee und Tee binden Eisen im Darm, sodass es nicht aufgenommen werden kann. Aber auch Calcium aus Milch und Phosphate aus Cola und Co. hemmen die Eisenaufnahme.

Symptome: Eisenmangel erkennen

Einen Eisenmangel kann der Arzt nur eindeutig mit einem Bluttest feststellen. Die Symptome sind meistens unspezifisch. Das bedeutet, sie können nicht exakt einem einzigen Mikronährstoffmangel zugeordnet werden.

Eine gute Kennzahl bei einem Bluttest ist das Speichereisen (Serum-Ferritin). Der Eisenwert bei Frauen ist im Normbereich, wenn er zwischen 23 und 110 Mikrogramm pro Liter Blutserum liegt. Bei Männern sind es 34 bis 310 Mikrogramm pro Liter. Männer haben somit meistens höhere Eisenreserven als Frauen.

Die Anzeichen eines Eisenmangels unterscheiden sich jedoch nicht. Eisenmangel-Symptome bei Frauen und Männern sind daher:

  • Blässe und Augenringe

  • Müdigkeit

  • Schwindel

  • Schwächegefühl und Abgeschlagenheit

  • Kurzatmigkeit und Atemnot, vor allem bei Belastung

  • Herzklopfen und Herzrasen

Fazit: Eisenmangel bei Frauen und Männern

Ein Eisenmangel kann je nach Geschlecht unterschiedliche Ursachen haben. Bei Frauen sind der Eisenverlust durch die Periode und ein fast doppelt so hoher Bedarf in der Schwangerschaft häufige Gründe. Männer verlieren Eisen hingegen im Alter meistens durch kleinste Blutungen aufgrund von Entzündungen im Magen.

Die Anzeichen sind jedoch ähnlich. Zu wenig Eisen im Blut verursacht unter anderem folgende Symptome: Müdigkeit, Schwächegefühl, Kurzatmigkeit und Herzrasen.

Zur Basisabsicherung enthalten Präparate der Fema-in-form® und Andro-in-form® Linie eine auf den Bedarf abgestimmte Eisen-Dosierung. Hat man hingegen einen im Bluttest nachgewiesenen Mangel, sollte immer ein Therapeut die Dosierung festlegen.

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